Strohmuseum Twistringen

Das Museum der Strohverarbeitung in Twistringen, Landkreis Diepholz, beherbergt einen echten Schatz: 300 Jahre verarbeitende Strohindustrie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart werden hier beleuchtet. Der Regional- und Kulturgeschichte der Twistringer Strohindustrie kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Schwerpunkte sind die Folgen der fortschreitenden Industrialisierung, der seit den 1960er Jahren eingetretene Strukturwandel und die sozialen Aspekte der Heim- und Kinderarbeit.

Der Förderverein Museum der Strohverarbeitung Twistringen e.V. hat sich vor 30 Jahren gegründet. Stück für Stück und mit großem ehrenamtlichem Engagement erfolgte der Auf-, Aus- und Umbau des Museums. Auf einer Ausstellungsfläche von 850 m² sind historische Maschinen, Geräte, Arbeitszubehör und viele andere Zeugnisse aus den ehemaligen strohverarbeitenden Betrieben Twistringens ausgestellt. Dazu gehören etwa das Inventar der letzten Twistringer Hutfabrik Behrens, ein rekonstruierter Heim-Arbeitsplatz oder der größte Strohhut der Welt. Schautafeln, historische Fotografien und Multimedia-Stationen sowie Live-Vorführungen zum Strohhutnähen und zur Herstellung von so genannten Malotten – das waren die Strohummantelungen für Flaschen – an historischen Maschinen lassen die Geschichte lebendig werden.

Durch die großzügige Spende des Kunstsammlers Ingraban Dietmar Simon bot sich dem Museumsverein kürzlich die Möglichkeit, auch europaweit einzigartig zu werden: Eine außergewöhnliche Sammlung von Strohintarsien, Strohflechterei, Strohmosaiken und Strohmarketerie hat nun ihren Platz in der Ausstellung gefunden und bereichert das Museum um den Themenbereich „Strohkunst“. Mit Mitteln der EWE Stiftung konnten hierfür entsprechende Schaukästen angeschafft und die notwendigen Umbauten für die wechselnde Dauerausstellung vorgenommen werden.

www.strohmuseum.de