Im Jahr 1953 mietet die Firma Melitta Minden ein altes Fabrikgelände im friesischen Rahling bei Varel an, mit dem Ziel, dort Filterpapier, Kaffeefilter und Geschirr herzustellen. Bis heute war und ist Geschirr von Melitta – später unter dem erweiterten Markennamen „Friesland Porzellan“ – in fast jedem Haushalt der Region zu finden. Ab dem 14. Mai erinnert eine Ausstellung im Heimatmuseum Varel an die besondere Firmengeschichte.
Mehr als 1200 Menschen arbeiteten Mitte der sechziger Jahre bei Melitta in Rahling. Neue Werkshallen und Werkshäuser wurden errichtet, die Produktion wurde vor allem im Bereich Gebrauchsgeschirr ausgedehnt, das sowohl in Porzellan als auch in Steingut angeboten wurde. Vor allem durch den Anstieg von Importware im Bereich Keramik kam es in den siebziger Jahren zu ersten Einbrüchen in der Porzellanindustrie, und nach der Schließung des Werks in Minden wurde die Produktion komplett auf Rahling verlagert. Leider konnte das Unternehmen seine Position auf dem Markt jedoch auch durch die eigenständige Marke „Friesland Porzellan“ nicht wie erhofft verbessern, im Jahr 2004 meldete Melitta Insolvenz an und Friesland Porzellan wurde verkauft.
Die umfangreiche Ausstellung präsentiert zahlreiche Exponate des Gebrauchsgeschirrs mit Kultstatus und gibt einen Einblick in die Vorlieben der jeweiligen Jahrzehnte – vom Bauhaus geprägten Stil der 50er Jahre über das braune Katengeschirr der 80er Jahre bis zum farbenfrohen Geschirr der 90er Jahre. Darüber hinaus liefert die Ausstellung bis Ende Juli Einblicke in die wechselhafte Firmengeschichte sowie den Produktionsprozess. Der Eintritt ist frei.
